Flaubert-Zentrum
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Kooperation mit dem Institut des textes & manuscrits modernes

Das textwissenschaftliche „Institut des textes & manuscrits modernes“ ist eine vom CNRS getragene Forschungseinrichtung, die in der renommierten ENS (École normale supérieure) angesiedelt ist. Die auf verschiedene Autoren spezialisierten Projektgruppen sammeln Archivmaterial, betreiben insbesondere textgenetische Studien und organisieren Seminare und Tagungen zu einzelnen Fragen der Forschung.

So hat es sich auch die „Équipe Flaubert“ des Pariser ITEM zur Aufgabe gemacht, der Forschung sämtliche Manuskripte Flauberts in Form von Mikrofilmen und Photokopien zur Verfügung zu stellen. Ferner leistet die Projektgruppe bibliographische Arbeiten: Hier ist sowohl die Sammlung zeitgenössischer Rezeptionsdokumente über Flauberts Werke zu nennen als auch eine beständig aktualisierte Bibliographie der Sekundärliteratur zu Flaubert. Auf der Basis der archivarischen und bibliographischen Arbeit entstehen bedeutende kritische Ausgaben noch unveröffentlichter Manuskripte Flauberts, so z.B. die Carnets de travail (hg. P.-M. de Biasi, Paris 1988), des Voyage en Egypte (hg. P.-M. de Biasi, Paris 1991) oder der Arbeitsnotizen (Gustave Flaubert 5, dix ans de critique, notes inédites de Flaubert sur l’Esthétique de Hegel, hg. G. Séginger, Paris 2005). Darüber hinaus leistet die Forschergruppe – insbesondere auf dem Feld der literarischen Textgenese – einen wichtigen Beitrag für die internationale Flaubertforschung. An der ENS schließlich wird von der „Équipe Flaubert“ jedes Jahr ein Flaubert-Seminar durchgeführt, in dem einzelne Forschungsbereiche vorgestellt und diskutiert werden.

Unter dem Kürzel FRACTAL (Flaubert: Religions, Antiquité, Création / Flaubert, die Antike, die Religion) arbeiten die beiden Flaubert-Zentren nunmehr zusammen. Das Ziel der Zusammenarbeit liegt vor allem in der Erforschung der deutsch-französischen Rezeptionsverhältnisse im 19. Jahrhundert. Hier geht es um Flauberts Rezeption der deutschen Philosophie und Ästhetik, aber auch der Religionsgeschichte, Archäologie und Mythographie. Dabei erlaubt gerade die „critique génétique“ ein profundes Nachvollziehen verschiedener Rezeptionsstufen und Aneignungsprozesse.

Die Kooperation zwischen dem ITEM und der LMU findet auf verschiedenen Ebenen statt. Mitglieder des Münchener Flaubert-Zentrums beteiligen sich an der Planung und Durchführung des jährlichen Flaubert-Seminars an der ENS. In zweimal jährlich stattfindenden Workshops („Journées d’études“) werden Manuskripte besprochen, Quellen ausgewertet und Forschungsthemen diskutiert.